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Zum 100. Geburtstag im Jahr 2007

Die Renovierung unserer Johanneskapelle

Eine Übersicht der Geschichte, ein Ausblick auf die Gestaltung des Innenraumes und über die erfolgte Renovierung im Jahr 2007.

Die Inhalte dieser Seite sind aus dem Faltblatt „zum 100. Geburtstag der Johanneskapelle Radebeul-Zitzschewig“ übernommen. Das Faltblatt liegt in unseren Kirchgebäuden aus und wir bitte Sie den Flyer mitzunehmen und weiterzugeben.

Aus der Geschichte

Die Johanneskapelle ist ein Haus, dessen äußere und innere Gestalt edle Schlichtheit widerspiegelt und sich in die umgebende Land schaft harmonisch eingliedert. Der Architekt Woldemar Kandler (Dresden) nannte sie »zwar nicht sein größtes, aber bestes Werk«.

Sie wurde 1907 bis 1908 zum Preis von 21.800 Mark erbaut und bildet mit dem Paul-Gerhardt-Haus das kirchliche Zentrum der bei den ehemaligen Dörfer Naundorf und Zitzschewig. Bevor gebaut werden konnte, waren lange Verhandlungen nötig: Im Jahre 1898 waren bereits die Ankäufe der Flurstücke getätigt, drei Jahre später beschloss der Kirchenvorstand den Bau von Kapelle und Gemeindehaus.

Die Gemeinden Naundorf und Zitzschewig erhoben dagegen Einspruch: »Schon die jetzt daselbst vorzufindenden bebauten Grund stücke würden in ihrem Werte sinken, da von ihnen aus die direkte Aussicht auf den Gottes acker fiele, der wohl den weitaus großen Teil des Publikums abhalten dürfte, in jenem Orts teil Wohnung zu nehmen... Beide Gemeinden würden in ihrem Bestreben, die Bautätigkeit und damit ihren Aufschwung zu fördern, ganz bemerklich gehemmt.« Die Gemeinde Naundorf empfahl, den Friedhof in den Großstücken anzulegen.

Die übergeordnete Dienststelle, die Kircheninspektion, griff ein und konnte schließlich die Zustimmung zum Bau erreichen. Am 21. Oktober 1907 fand 17.00 Uhr eine gottesdienstliche Feierstunde zur Grundsteinlegung statt. Am 20. September 1908, 14.00 Uhr, fand der Weihegottesdienst statt.

Die Friedenskirche übergab der Johanneskapelle als Altarleuchter die beiden Messingleuchter, die 1599 von drei Gemeindegliedern gestiftet worden waren; mindestens einer von ihnen, Benedix Drache, war Naundorfer Einwohner. Der neue Kelch (zu dem drei weitere aus dem Besitz der Friedenskirche kamen) wurde von den Frauen Naundorfs, die Abendmahlskanne von den Frauen Zitzschewigs gestiftet. 1990 erhielt die Johanneskapelle die jetzige Orgel.

Zwei ältere Bilder aus dem Innenraum.

Gestaltung des Innenraumes

Drei umfassende Gestaltungen hat der Innenraum der Johanneskapelle erfahren.

In der ursprünglichen Ausmalung von 1908 hob sich der Altarbereich deutlich vom übrigen Raum ab. Auf dem Fußboden imitierten mehrfarbige Fliesen einen Teppich. Eine dunkelbraune, mannshohe Holztäfelung umschloss zu ebener Erde den Altarraum, darüber waren die Wände blau mit goldfarbenen Blumenmustern wie mit kostbaren Stoffen behängt.

Breite dunkelblaue Ornamentfriese bildeten die Trennung zum Hauptraum. Dort saß die Gemeinde im dunkelbraunen Gestühl, umgeben von einem rubinroten, gemusterten Sockel. Darüber waren die Wände gelb gestrichen.

An die helle Decke war nach Aussage von Zeitzeugen ein großes okkerfarbenes Kreuz mit einem runden Kranz goldener Strahlen gemalt. Alle Holzeinbauten, auch die Kanzel im Altarraum rechts, die Empore und die Orgel imitierten mit ihrem dunkelbraunen Anstrich die damals beliebten dunklen Eichenholzflächen.

Im Jahr 1950 wurde ein völlig neuer Raumeindruck geschaffen. Nach den Entwürfen von Dr. Rietschel bekamen die gesamten Innenwände einen hellgrauen Anstrich und alle bisher dunklen Holzteile eine helle Maserierung. Der Altarraum erhielt Wandmalereien. Die Szene links vom Altarkreuz bezog sich auf Weihnachten, die rechte auf Pfingsten, das Kreuz dazwischen auf das Karfreitagsgeschehen und oben im Glasfenster segnet der auferstandene Christus. Unter der Decke zog sich ein Schriftband um den gesamten Innenraum: »Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns und wir sahen seine Herrlichkeit«. (Johannesevangelium).

Eine dritte Prägung und damit sein heutiges Aussehen erhielt der Kirchenraum 1975/76. Pfarrer Gehrt konnte dafür den Radeberger Künstler Werner Juza gewinnen. Von der frühen Ausstattung des Altarraumes sind die drei Glasfenster, der Taufstein und die Holzplastik des gekreuzigten Christus erhalten.

Es sind bisher nur 4 Fotografien der früheren Raumgestaltungen bekannt. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir weitere Fotos der Johanneskapelle zur Ansicht bekämen.

Zwei Ausschnitte aus den Kirchenfenstern im Altarraum

Die Renovierung

Zeichen der Zeit am Orgelprospekt.

Schon lange muss das Dach immer wieder repariert werden:
Die vor Jahrzehnten vorgenommene Neueindeckung mit relativ schweren Dachziegeln soll verändert werden. Damit beginnen die Arbeiten hoffentlich im Mai 2007.

Im Inneren wird die gesamte elektrische Anlage überprüft und die zum Teil 40 Jahre alte Installation auf den heutigen Standard gebracht. Im Altarraum wird die Beleuchtung verbessert. Außerdem wird eine elektrische Bankheizung eingebaut. Mit dieser Heizform werden große Temperaturschwankungen vermieden, die für die Orgel sehr schädlich sind.

Eine Hauptarbeit im Inneren wird die Erneuerung des Deckenputzes sein. Wer genau hinschaut, kann große Risse entdecken, zum Teil ist der Putz schon so angegriffen, dass er nicht mehr hält. Die Glasfenster werden ebenfalls gründlich gesäubert, schadhafte Gläser werden ausgetauscht, die Fassung für die farbigen Fenster wird überarbeitet.

Zuletzt wird eine dezente Farbgebung erfolgen - nicht so stark wie in den Anfangsjahren, aber deutlicher als nach der Renovierung von 1975/76. Auch der Orgelprospekt wird wieder eine Bemalung erhalten. Die Farbuntersuchungen haben ergeben, dass er einmal mit grünen Ranken und silbernen Blumenrosetten versehen war.

Der Altarraum wird ebenfalls umgestaltet:
Die vorhandenen Betonplatten sollen durch Solnhofener Kalksteinplatten ersetzt werden (wie schon in der Trauerhalle). Außerdem wird auf dem Altarplatz eine Fußbodenheizung installiert - das ist dann die einzige Heizmöglichkeit für Musiker und Spieler.

Während der Baumaßnahmen wird die Orgel ausgebaut sein. Beim Wiedereinbau sind kleinere Erneuerungsarbeiten nötig.

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